Sollen mehrere Benutzer mit der gleichen Software arbeiten, betreibt man die Software im Regelfall in einem Netzwerk.
Nur wenn einzelne ARIGON® PLUS-Arbeitsplätze nicht in einem Netzwerk arbeiten können, setzt man den ARIGON® PLUS Haupt-/ Nebensystembetrieb ein.
Funktionsprinzip
Im Gegensatz zum Netzwerkbetrieb, bei dem es zwar mehrere Arbeitsstationen, aber nur eine gemeinsame Datenablage (Datenbank) gibt, muss beim Haupt-/ Nebensystembetrieb jedes System eine eigene Datenbank vorhalten.
Dadurch, dass mehrere Datenbanken bearbeitet werden, ergibt sich die Erfordernis diese Daten regelmäßig wieder zu vereinen, um allen Systemen die zwischenzeitlich stattgefundenen Änderungen der anderen Systeme bekannt zu machen.
Es handelt sich um den im Anschluss beschriebenen Datentransfer.
Bei ARIGON® PLUS handelt es sich immer um ein Hauptsystem. Sollen weitere Arbeitsplätze ohne Netzwerkverbindung betrieben werden, sind diese als Nebensystem zu konzipieren.
Hierzu wird die Lizenz ARIGON® PLUS Datentransfer intern für die gewünschte Anzahl der Nebensysteme benötigt. Dieses Modul ermöglicht den Datenabgleich (Im- und Export von Daten) zwischen Haupt- und Nebensystem(en).
Der Haupt-/ Nebensystembetrieb erfordert eine sorgsame Planung der Benutzerrechte und des Datenabgleichs.
Das Hauptsystem und alle Nebensysteme müssen die gleiche ARIGON® PLUS-Software-Haupt- und Nebenversion haben.
Für den Import müssen alle Interface-Dienste müssen beendet sein. Es dürfen keine weiteren Benutzer angemeldet sein. Anderenfalls bricht ARIGON® PLUS den Datentransfer ab.
Einschränkungen Nebensysteme
Viele Daten können auf Nebensystemen angesehen, aber nicht verändert werden. Es handelt sich dabei meist um Grunddaten. Die Verwendung von Daten, deren Inhalte anderen Datensätzen zugeordnet werden können ist jedoch meist möglich.
Unabhängige Arbeitsbereiche
Folgende Informationen werden bei dem internen Datentransfer nicht übertragen und unabhängig auf dem Haupt- und dem Nebensystem verwaltet.
a. Laufende Einsätze Laufende Einsätze bleiben auf ihrem jeweiligen System. Erst wenn die Einsätze abgeschlossen werden, können sie per internen Datentransfer (→ Einsatzdokumente) übertragen werden.
Folgende Fenster lassen sich am Nebensystem in diesem Bereich öffnen:
Menüpunkt | Komponente |
Ereignismanagement | Einsatz-Disposition, Einsatzaufnahme, Einsatzliste, Einsatzmittel-Disposition, Einsatzmittel-Statusmonitor, Einsatzprotokoll (siehe Kap. 5.1) |
Grunddaten - Ereignismanagement - Einsatztableaus | Einsatztableau- Anzeigeelement (Einsatztableau) |
b. Steuer- und Messpunkte Steuer- und Messpunkte sind ebenfalls systemspezifisch und bleiben vom Internen Datentransfer völlig unberührt.
Folgende Fenster lassen sich am Nebensystem in diesem Bereich öffnen:
Menüpunkt | Komponente |
Grunddaten - Steuer- und Messpunkte | Steuer- und Messpunkt, Befehl (Steuer- und Messpunkt), Merkmal (Steuer- und Messpunkt) |
c. Controlstation Die Controlstation verhält sich analog zu den Steuer- und Messpunkten. Die einzige Ausnahme bildet das Controlstation-Layout, das immer vom Haupt- zum Nebensystem übertragen wird.
Folgende Fenster lassen sich am Nebensystem in diesem Bereich öffnen:
Menüpunkt | Komponente |
Einsatz-Management | Controlstation (→ Meldungssignalfilter) |
System - Systemadministration | Controlstation-Protokoll |
d. Systemkonfiguration Die am Hauptsystem vorgenommenen Systemkonfigurationen werden nicht zu den Nebensystemen übertragen. Pro Nebensystem können gesonderte Konfigurationen existieren.
Menüpunkt | Komponente |
System – Systemadministration | Systemkonfiguration |
e. Schnellzugriffe Die am Hauptsystem angelegten Schnellzugriffe werden nicht zu den Nebensystemen übertragen. Jeder Benutzer kann sich pro Nebensystem gesonderte Schnellzugriffe definieren.
Menüpunkt | Komponente |
System – Benutzereinstellungen | Schnellzugriffe |
f. Automatismen
Wenn Module mit automatischer Nummerngenerierung genutzt werden (Berichte, Abrechnung, …) oder auch bei der Vergabe von Inventarnummern (Material), können doppelte Nummern erzeugt werden, da ein Nebensystem natürlich nichts über bereits erfasste Datensätze am Hauptsystem weiß und umgekehrt.
Deshalb ist es möglich, dass nach dem Datentransfer doppelte Berichtsnummern, Abrechnungsnummern, Einsatzdokumentnummern etc. vorkommen können.
Tipp: Beim Schreiben von Einsatzberichten kann beispielsweise der zweite Teil der Berichtsnummer zur Unterscheidung der Systeme verwendet werden. Berichte, die am Nebensystem Nr. 2 geschrieben werden erhalten hier die "02"
Bitte achten Sie darauf, dass bei doppelt vorkommenden Nummerierungen der tatsächliche gewünschte Datensatz zum Weiterbearbeiten selektiert wird.
Doppelte Inventarnummern sollten geändert werden.
Aufteilung der Zugriffsrechte
Die logische Konsequenz aus einer auf mehreren Rechnern verteilten Datenhaltung ist die sorgsame Kontrolle darüber, welche Systeme welche Daten verändern dürfen. So sollten beim Haupt- /Nebensystembetrieb nicht zwei Systeme genau den gleichen Datensatz (z. B. Daten eines bestimmten Gerätes) verändern dürfen. Andernfalls ist beim Zusammenführen der Daten nicht klar erkennbar, von welchem System die Änderungen übernommen werden sollen. Um diese Missstände zu vermeiden, müssen die Benutzerrechte sorgsam eingerichtet werden.
Datensicherung
Werden am Nebensystem Daten erfasst sollten Sie regelmäßige Datensicherungen durchführen. Die genaue Vorgehensweise ist im Kapitel Datensicherung beschrieben
Lizenzen Module
Für jedes Nebensystem gilt zunächst die Anzahl der gleichzeitigen User, die auch für das Hauptsystem lizenziert wurden. Jedoch ist für die einzelnen Module nur jeweils ein gleichzeitiger Zugriff erlaubt. Beispiel: bei zwei gleichzeitigen Usern könnte am Nebensystem ein User Berichte erfassen, ein weiterer User könnte Personen bearbeiten.
Lizenzrechte Interfaces
Sollen an Nebensystemen Interfaces (Alarmgeber, Prüfstände, etc.) betrieben werden, müssen diese in der Anzahl der gewünschten Anbindungen lizenziert sein.
Beispiel: Es sollen am Hauptsystem und an zwei Nebensystemen unterschiedliche Alarmgeber angesteuert werden. In diesem Fall muss das entsprechende Interface mit der Anzahl "3" lizenziert worden sein.